50 % Kupferzoll in den USA: Impuls oder Risiko?

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Earth Resource Investments
by Christian Siebert

Die Entscheidung von Präsident Donald Trump, einen Zoll von 50 % auf importiertes Kupfer zu erheben, zielt darauf ab, die heimische Kupferindustrie zu stärken. Durch die Verteuerung von Importen sollen US-Produzenten wettbewerbsfähiger werden, was Investitionen und den inländischen Verbrauch ankurbeln könnte. Für US-Kupferproduzenten eröffnet diese Maßnahme die Chance auf höhere Umsätze und verbesserte Margen – insbesondere dann, wenn ausländische Anbieter die Mehrkosten nicht vollständig an ihre Kunden weitergeben können. Zusätzlich könnten neue Investitionen in die heimische Förderung und Verarbeitung angeregt werden, was wiederum Arbeitsplätze schaffen und das Wachstum in der Branche fördern würde.

Allerdings bringt der Zoll auch Risiken mit sich: höhere Kosten für kupferabhängige Industrien (etwa Bau, Elektronik oder Fahrzeugbau) und mögliche Vergeltungsmaßnahmen von Handelspartnern. Ein Blick auf das strukturelle Marktgleichgewicht zeigt, dass die USA historisch rund 44 bis 50 % ihres Bedarfs an raffiniertem Kupfer importieren (siehe Abb. 1). Das bedeutet: Auch mit stärkeren heimischen Anreizen bleibt das Land vorerst auf ausländische Lieferungen angewiesen. Das langfristige Ergebnis dieser Politik wird wesentlich davon abhängen, wie Marktteilnehmer – Produzenten, Verbraucher und internationale Partner – auf das veränderte Handelsumfeld reagieren.

Hinzu kommt: Die strukturelle Kupfernachfrage steigt – nicht zuletzt durch Investitionen in KI-Infrastruktur und Datenzentren. In diesem Kontext könnte die Importabhängigkeit der USA sogar noch zunehmen. Wie nachhaltig die Zollmaßnahme wirkt, hängt von der Reaktion der globalen Märkte und heimischen Industrie ab.

Abb.1: Produktion und Verbrauch von raffiniertem Kupfer in den USA. 40-50% des Kupferverbrauchs musste historisch in die USA importiert werden. Mit steigendem Verbrauch durch KI- und Datenzentren könnte diese Abhängigkeit in den nächsten Jahren noch ansteigen.

Quelle: S&P Global Marktforschung

Kupferprojektbesuche in den USA

Rund 70 % des US-Kupfers werden in Arizona produziert, wo wir kürzlich vier Kupferprojekte besucht haben (siehe unseren Bericht dazu hier). Diese werden die Kupferkathodenproduktion in vier bis sechs Jahren um 280 kt erhöhen, wodurch das Defizit auf rund 30 % reduziert wird[1]. Das am weitesten fortgeschrittene der Projekte ist das Kupferprojekt Florence von Taseko Mines, das am meisten davon profitieren wird, da die erste Kathodenproduktion für das 4. Quartal 2025 geplant ist.

Theoretisch treiben Zölle die Preise in die Höhe und schaffen damit Anreize für neue Produktionen. Die Miner planen jedoch langfristig, und die Zölle könnten so schnell verschwinden, wie sie kommen. Bis dahin dürften die Investitionen der Earth Fonds in produktionsnahe Projekte von der Unsicherheit und dem Aufwärtsdruck auf die Kupferpreise profitieren.

[1] Copper World: 85 kt Cu von Hudbay Minerals, Cactus Project in Arizona Sonoran: 105 kt Cu, Ivanhoe Electrics Projekt Santa Cruz: 60 kt Cu und Projekt Florence von Tase

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